Manchmal ist es eine gute Nachricht, die etwas Ungutes auslöst. Selbst wenn die Nachricht an sich durch und durch positiv ist, sich absolut überhaupt nichts Negatives finden lässt. Auf einmal ist da das Bewusstsein, dass etwas nicht passt. Und die Nachricht hat einem die Augen geöffnet.
"Liebe Ronja! Bin voll durch den Wind. Habe mich ganz, ganz arg verliebt. So richtig. Glaube es selbst noch nicht, aber es gibt ihn wirklich!"
Hammer, freue mich so! Freue mich so richtig ganz toll mit ihr. Eine halbe Sekunde danach kam jedoch ein anderes Gefühl ins Ziel. Es stach. Es zog. Es sprach: "Hallo, ich bin die Eifersucht. Meine andere Seite ist der Neid."
Tja, heute erst wieder gelernt, dass es nichts bringt, wenn man seine Gefühle ignoriert, nur weil sie negativ sind. Im Gegenteil, das kann sogar ins Unglück führen. Also schaue ich brav hin und frage mich, warum ich neidisch bin. Oder warum ich auf einmal so traurig bin. Was lebe ich denn seit einem Jahr?
Es ist nicht immer alles so, wie's scheint. Ich schlussfolgere nichts. Ich nehme zur Kenntnis und warte, wie es sich in meinem Inneren entwickelt. (How do you know? - What do you mean 'How do you know?' You know when you know.)
ronjavondermattisburg - 13. Mai, 20:57
I think I know why I feel so shitty today, and I think I know why I changed so suddenly from quite okay to really shitty. Sometimes it just so happens that the truth peeps through. And then whatever cover you have to hide yourself from yourself becomes see-through. It's why I am usually very fond of keeping control of my feelings, thoughts and actions. Yes, life is a little tighter, but slips are rarer, too. And who needs a relaxed life with possibilities of spontaneity anyway?
How to really confuse yourself:
1) Start to feel better and more at ease with someone.
2) Trust them with trivia and with your feelings. Trust them not to hurt you.
3) Loosen the grip of your wrist around the veins of your gut feelings.
4) Speak your mind.
5) Reply truthfully and openly.
6) Be present.
7) Be committed.
You'll end up in one of your mistakes (if you have ever made any). You'll then realize that what you believed to be solid ground is actually ice. You'll slip forever, and walking towards your goals will be cold, cold, cold and oh so unsafe.
Then again, maybe it was just some fact that touched me without me realizing it (because I have buried concern very well - lots of layers have amassed upon the grave by now).
Plan for this week: Don't let the chaos unsettle me!
ronjavondermattisburg - 2. Mai, 20:09
What if something has irreversible changed, you feel? What if once you eventually dared to put your foot over the threshold, someone pulled it hard and yanked you off your feet, off balance?
Totally unrelated:
Got two fortune cookies from a waiter in an extremely good mood. Cookie 1: Some old wish of yours will come true. Cookie 2: An admirer is concealing their affection for you.
ronjavondermattisburg - 13. Apr, 17:35
Experiencing a serious flashback - of things that shouldn't come back because they're sweet, sweet, sweet but also over, over, over. Or so I thought. Perhaps the longing is only dormant, hidden very well down in the well. And I only get access by accident - accidents that come in the shape of that song, that memory of that night, that recollection of that smile, that thought of that quip.
Mission: find the fault in the system!
Help, I need somebody, help, not just anybody, you know I need someone! Heeeelp!
ronjavondermattisburg - 10. Apr, 13:13
Traurig, aber wahr:... Halt! Ich beginne von einem schönen Erlebnis nicht gleich wieder mit dem Haken zu erzählen. Also, auch wenn es das erste Mal in meinem Leben passiert ist, es ist passiert, und das ist schön: Als vor zwei Tagen eine Kollegin verabschiedet und dieser Moment von Tränen begleitet wurde, da fühlte ich mich schon richtig Teil von alledem. Ich bin zwar erst seit vier Monaten dabei, aber ich mag sie alle ziemlich gern, und den Laden sowieso. S ging denn auch schweren Herzens - wenn der Mann im Leben anderswo eine Arbeit bekommt, folgt man ihm, oder? - und wird schwerst vermisst. Ich habe auch gerne mit ihr zusammengearbeitet.
Als sie sich trotz gegenteiligen Auftrags noch einmal umdrehte, während sie die sonnenüberflutete Straße entlang wegging, begann sich die kleine Versammlung aufzulösen. Worte im Tenor "so jemand Nettes verlässt uns" hallten herum. Und da rief der Chef in meine Richtung: "Dass du dich ja nicht traust, den Laden hier zu verlassen!"
Was macht man da, außer zuzusehen, wie das warme Gefühl im Bauch ankommt?
ronjavondermattisburg - 31. Mär, 13:07
Found a gold mine and just took it. Two years later, I still feel guilty.
Found a gold mine and just stayed by its side until it wanted to give me some gold. Two years later, I still feel a little bad.
Found a gold mine and knew it was mine. Just stayed waiting. Others came and saw me waiting. They wanted to chat, hang out, be friends. Two years later, it has become forgotten that I just wanted the gold mine to accept me and be accepted as mine. Still, that knowledge is present all the time, like awareness multiplied for every atom in my body.
ronjavondermattisburg - 7. Mär, 13:51
Da stand ich gestern auf der kleinen Anhöhe, vor der Kapelle, und fühlte: Wunderbar! Sonne! Meine kleine Winterwanderung! Ich machte mich auf den weiteren Weg zu meinem Termin und freute mich. War von etwas Gutem erfüllt.
Der Ort, an dem ich ankam, war von Ruhe und positiver Energie geprägt. Stille! Diese Stille, die im ersten Moment direkt weh tut, weil sie den restlichen Lärm noch aus den Ohren zieht. Spannungsfreiheit. Schön! So sauber und warm und gut duftend!
Der Termin war wie immer mehr als eine bloße Haarbehandlung. Viel mehr. Man tritt als ganzes Wesen in einen anderen Raum, wo man sanft berührt wird und sich all die Schichten in einem wieder synchronisieren.
Seit Monaten hatte ich daran gedacht, was sie dazu sagen würde. Sie hat eine Gabe, das Essentielle zu erfassen, auszusprechen, zu erfragen. Fast zwei Jahre ist es her, da fragte sie: "Wie heißt er denn?" Auf meine Antwort hin sagte sie: "Ah ja, da spüre ich etwas. Das ist gut." Und sie sagte noch etwas, an das ich mich lange klammerte. Und das - vieles ist Auslegungssache - heute noch gilt. Aber eben auch nicht.
Als ich dort saß, überlegte ich, ob ich sie nun fragen sollte. Es fühle sich nicht richtig an. Als ob sie meine Gedanken gelesen hätte, fragte sie mich. Diese Frau darf mich derart emotional intime Dinge fragen, das ist objektiv seltsam. Subjektiv sehr stimmig. Und sie sagte: erstmal nichts. Ich dachte: Ja, genau, denke ich auch. Denke ich seit langer Zeit. Seit immer. Dann sagte sie etwas. Und dann fragte sie: "Wie haben Sie sich denn kennengelernt?" Ich: "Über einen gemeinsamen Freund." Sie: "Ah ja. Anders wären Sie sich nie begegnet."
Ein paar Denkanstöße reicher verließ ich sie. Und konnte mir doch nicht helfen: Etwas, eine kleine Winzigkeit fehlte. War es, dass sie doch nicht alles, was für eine entfernte Vergangenheit steht, wegnahm? Oder war da etwas, das mich störte? Etwa die mir happig erscheinde Preiserhöhung von 15 Prozent?
Trotzdem konnte ich auf vieles an ihm, das mich sonst sofort zur Gereiztheit trieb, locker reagieren, obwohl wir unsere Auseinandersetzung noch immer nicht fertig besprochen hatten. Später redeten wir. Seltsam, dass meine Stimme so oft bricht, wenn ich mit ihm spreche. Wir sprachen wie Erwachsene. Einmal waren nicht nur Vorwürfe im Raum. Ich konnte sogar ein kleines bisschen meine Kämpferin aufgeben und seine Sicht verstehen. Als wir uns ausgesprochen hatten, überfiel mich eine tiefe Traurigkeit: Das, was ich will, existiert nicht. Letztlich jedoch: Ich kann mich trotzdem wohlfühlen. Und doch musste ich in ein paar besonderen Minuten wieder ein Bild verscheuchen. Warum ist es so aufdringlich, so immer wieder da?
Und dann erlebte ich heute mal wieder, dass die Steigung oft mehr aussagt als die absolute Höhe. Beziehungsweise das Gefälle. Von freier Freude über Sonnenschein, Zeit nur für mich und zur freien Verfügung und über körperliches Wohlbefinden fiel ich in eine Existenzangst, die ich seit ein paar Monaten nicht mehr gekannt hatte. Beruhigungskekse. Dringend. Noch immer so viel falsche Muster. Statt eines Keks ein warmer Gedanke. Na ja, wird schon, irgendwann.
Und nun sitze ich da, habe den seit Tagen dringenden Text noch immer nicht geschafft, fühle mich seltsam und fürchte, von der Zeit überrannt zu werden. Vielleicht muss ich mich einfach darauf einlassen, was andere als gut für mich empfinden.
Hey, slow it down. Whataya want from me. Whataya want from me. Yeah, I'm afraid, whataya want from me, whataya want from me. Just don't give up. Please don't give in. I won't let you down. It messed me up.
ronjavondermattisburg - 24. Feb, 21:47
Wie wundervoll, einer Arbeit nachzugehen, die man nach eigenem Empfinden gut macht und für die man positive Rückmeldungen bekommt! Vier Jahre lang hatte ich das genaue Gegenteil dessen erlebt, danach ein Jahr lang ein gewisses Vakuum. Schön jetzt. Das.
Heute hatte ich trotz des Reizüberflutungspotentials an einem Samstag, den alle Welt für den Großeinkauf nutzt, immer alles fest im Griff, war immer eins mit mir und nie ein Marionettenkopf, an dem die Schnüre des Puppenspielers ziehen. Kasse hat auch bloß um einen Cent nicht gestimmt.
Meine ganze Schicht war innerlich-akustisch begleitet - noch immer von Ohrwürmern aus dem jüngsten Konzert. Nachdem ich mit "Hurra!" aufgewacht war, kamen viele andere auch wieder dran: "Herz Boom Boom", "Lass uns ein Wunder sein", gegen Ende sogar "Keine Lust". Hehe. Auch auf der Heimfahrt war ich so gut gelaunt und dachte mir beim Rausschauen in die schwarze Münchner Nacht, dass es ja einfach nur dieser eine Tag sei und dass ich ihm nicht die ganze Last einer Extrapolation auf mein kommendes Leben geben müsse. Biss genüsslich in mein Eiersandwich und las mich durch das Duden-Buch.
Zuhause stieg es dann stetig an, dieses Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Etwas fehlte. Ich hatte etwas übersehen. Etwas nicht bedacht. Etwas war falsch, oder?
Dann auf einmal der Gedanke: Ich darf auch einmal glücklich sein. Einfach so. Ohne dickes Ende. Warmes Gefühl flutet den Bauch.
ronjavondermattisburg - 20. Feb, 00:39