Wenn die Seele strampelt, schreit der Körper wie ein Kleinkind.
ronjavondermattisburg - 15. Feb, 22:45
Goosebumps and laughter.
Youtube führt die Ohrwürmer und Assoziationen im Kopf elegant zu genau dem Lied, das man eigentlich braucht, weil es das eigene Innere irgendwie trifft. Auch wenn man innerlich nicht zu absoluten Aussagen fähig ist, weil der Bauch irgendwo da unten auf Tauchstation ist. Ich bin jetzt unabhängig. Schön. Der Kopf - oder wer immer es auch ist - bemerkt noch dies oder das, aber es berührt nicht mehr so. Ich beabsichtige nichts. Ich sehne mich nicht. Bin ab und an ein bisschen zu giggly für meinen Geschmack.
EAV - "Einmal möchte ich ein Böser sein" - und STS - "Fürstenfeld" - lassen mich bei Freddie landen. Er hat schon immer in seiner Exaltiertheit die Intensität ausgedrückt, mit der ich wahrnehme und mich sehne.
You're headed for disaster
cos you never read the signs
No, there's no making sense of it
every way I go I have to lose
It'll drain the power that's in you
make you bleed and scream and crawl
And the pain will make you crazy
You're the victim of your crime
Too much love will kill you
every time
ronjavondermattisburg - 8. Feb, 00:18
Erstes Mail, das mich einfach nur deprimiert. Es hat welche gegeben, die mich verletzt haben, die meine Hoffnungen enttäuscht haben, die mich traurig gemacht haben. (Und viele, die mich singen ließen.) Aber dieses deprimiert mich. Immerhin bin ich mir durch die intellektuellen Diskussionen über Sprech-, Sprach-, Übersetzungs- und andere Theorien bewusst, dass man immer alles als irgendwie relevant sieht, auch wenn's das nicht ist. Schwacher Trost. Ich denke nur: Schreibt genau, was ich unterbewusst gedacht hatte. Aslo, nee, spricht das Thema an. Warum hatte ich diese Bilder, dieses Thema gewählt? Na ja, irgendwann gehen einem die Ideen aus, und von der einen kleinen Idee zur nächsten war es nur ein winziger Schritt. Trotzdem: nee, der war es nicht. Und shit, dass du mich so darauf hinweisen musst! Ob du es nun beabsichtigt hast oder nicht. True, der Schmäh mit der Nummer, unter der Rosenkohl bei uns im Laden läuft, der lief zwischen ihm und mir. Aber sonst kommen meine Inspirationen - freely - von anderswo her. Shit. Es ist so deprimierend, weil ich mit ca. 98% meiner Existenz weiß, dass es bescheuert ist, weil ich außerdem weiß, dass ich gegen mein Wissen handle, und weil ich mich schlecht fühle. Schlecht, schlecht, schlecht. Kummernummer-schlecht. (Zu schlecht à la "Die T geht in Karenz, die S ist jetzt auch... Dassde mir ja nich auf dumme Jedanken kommst, Ronja! lache ich ungerührt.) Bevor Schlecht und Schlecht sich paaren und ein Schlechtbaby machen, lege ich mich in die Wanne und weiche mich ein, bis ich mich reif für das Öl fühle, das A mir heute geschenkt hat.
ronjavondermattisburg - 1. Feb, 20:58
Leer. So ruhig und unaufgeregt. Doch als ich umblätterte und im Bahnmagazin das Foto eines Schweines sah, kamen mir die Tränen. Leer. Müde. Ausgelaugt. Wenn man verschmilzt, bleibt man am Ende vielleicht leer zurück. Auch wenn's nur Verschmelzung mit Musik ist.
Ach, Ideale. So unerreichbar. Warum so begehrt? Ich sehe alles und kann doch nichts daraus schließen. Sei geduldig oder vergib mir - ich habe noch keine Ahnung, welches von beiden. Unbegehren. Doch wie? We are not what you think we are.
ronjavondermattisburg - 24. Jan, 22:44
In der Pause traf ich meine Bekannte und meine Studienkollegin. Sie drückten ihre Begeisterung aus. Dann sah ich auch meine Arbeitskollegin. Sie kam zu mir und strahlte übers ganze Gesicht - wie immer. (Da ist so eine Verbindung, ich weiß nicht.) Und sie sagte das Schönste überhaupt. Und das Schönste kommt oft unscheinbar gekleidet: "Da bist du gut aufgehoben."
ronjavondermattisburg - 24. Jan, 01:48
Once again, the upside of exhaustion: feelings are dulled, also the negative ones.
I keep coming back to this, though: Where's the longing? Isn't there supposed to be some?
And: I keep thinking, I've lost. There never was a race or a competition. Still. And still yet, I refuse. Blind imbecility? Foolish denial of reality? Hmm. Maybe just incapability. Or comfortable fall into warm, stale patterns. Nothing as comforting as same old, same old. Bah!
What if you feel: actually I don't want the person supposed to mean most to me in life to be at that event? I haven't got that hang of this thing called life. Ha - ha - ha - ha - ha!
ronjavondermattisburg - 18. Jan, 00:42
Es muss etwas Tolles am Schmerz sein. Warum sonst würde ich das tun?
Ich möchte vom Drahtseil herabseh'n auf diese Welt.
Ich möchte aufs Eis gehen und selbst seh'n, wie lang's mich hält.
ronjavondermattisburg - 7. Jan, 19:02
In places unexpected, beauty blossoms best because unattended to. Through a spot in my chest that had been shot by a bullet long expected emerged: my voice. In a place that had ached with pain I felt my voice.
Tonight I was a ten - first time in my life.
ronjavondermattisburg - 3. Jan, 23:45
19.12.: Ich beginne mit dem Kofferpacken und überprüfe mein Flugticket. Nur noch zwei Tage.
20.12.: Koffer fertig packen. Ich checke meine E-Mails. Letzte Kommunikation wegen Flughafen-Abholdienst. An sich war es ja schon ausgemacht, er hat meine Flugzeiten. Trotzdem ist kein Mail seit einer Woche, hmm, seltsam. Ich sehe es in meiner Euphorie nicht. Meine Mutter schon.
21.12.: Flug, Flug, nochmals Flug. Endlich gehe ich den grauen Schlauch aus dem Flugzeug hinaus und freue mich, sein Gesicht wiederzusehen. Es ist ernst.
21.12., später: Wir sitzen auf seiner Couch, er auf dem einen, ich auf dem anderen Arm. Er sieht gut aus. Er druckst herum. "You remember my friend Lisa? The one I told you about? The one who said she was in love with me, but I told her I just wanted to be friends? Well, erh, turns out I have fallen in love with her."
21.12., noch später: Well, thank you, asshole, I just travelled 5000 miles so you could tell me to my face?
24.12. Wir fahren Weihnachtsdekorationen besichtigen. Ich habe noch nie zuvor solche Abneigung gegen den Plastikkitsch in den Schornsteinen und einfach überall empfunden. Sie gehen nach der Kirche noch zu McDonald's (oder ein Imitat davon) zum Zusammenhocken. Lisa ist Lisa. Lisa steht schon mit einem Foto in seinem Wohnzimmer. Und ich bin immer noch da, weil mein Flugticket zurück erst in zwei Wochen geht.
25.12. Weihnachten bei seiner Familie. Selbst wenn ich mit ihm noch zusammen wäre, wäre mir seine Familie kreuzunsympathisch. Der Hund ist der Schlimmste. Ein schleimiger Gummiball mit der Muskelkraft von drei Bodybuildern. Auspacken geht der Reihe nach. Seine Schwestern oohen und aahen, weil sie offenbar noch gar nicht wissen, dass er mich gerade abserviert hat. Oder ist der Umstand, dass er wegen eines halben Jahres schon vor mir auspacken darf, auch bei Exfreunden ein Anlass für anzügliches Grinsen? Oooh, she's so much his senior! Go figure!
26.12. Noch immer wächst meine Freude an Videokassetten und an seinem Computer, und ich träume noch nachts von den Einwahlgeräuschen seines Modems. Wenn ich nicht wachliege, weil er so laut schnarcht, dass ich es durch drei Wände quer durch die Wohnung höre.
7.1.: Einen Freund ärmer, zwei Bekannte reicher, Kleidung, die an mir schlottert, Schneesturm vorm Abflug, Schneesturm beim Umsteigen, das dann wegen Schneesturms ausfällt. 500 Menschen an den Schaltern der Fluglinie. Alle wollen eine Unterkunft, weil der nächste Flug, in den man, wenn man Glück hat, hineinkommt, erst am nächsten Tag stattfindet. Die Fluglinie sagt ällerbätsch, zahl dir dein Hotel doch selbst. Das Hotel sagt, ällerbätsch, wir haben nur noch eine teure Suite.
8.1.: Mein Koffer entschließt sich, erst mal in O'Hare zu bleiben. Ich würde dann doch lieber fliegen, auch wenn fünf Stunden Aufenthalt in der Suite exklusiv toll waren. Im Schlaf hab ich super viel davon gesehen. Trotzdem entschließe ich mich, auf dem Flughafen herumzuwarten, ob nicht doch ein Platz in irgendeinem Flug Richtung Heimat frei wird. Stundenlanges Herumsitzen. Wunderbar.
Wie kommt's, dass das gerade heute hochkommt, wo jener welche doch so ziemlich derjenige von meinen Exfreunden ist, dem ich am wenigsten krumm nehme, dem ich nicht nachtrauere und mit dem ich nicht hadere? Wenn nicht wie hier, haha. Anscheinend war Zorn wohldosiert gespeichert, aber von Schuldgefühlen - es geht ja nicht anders, irgendwie wird's schon meine Schuld gewesen sein - und Hilflosigkeit überschrieben oder weggedrückt. Doch wenn wie jetzt Zorn von anderswoher kommt, der sich mit Trauer mischt, und wenn dann noch eine ganze Ladung anderer Empfindungen dazukommt, die ich nicht einordnen, geschweige denn benennen kann, wenn ich mich also nur hilflos, überfordert fühle und mich dann noch jemand beschuldigt, sodass 30 Jahre alter Zorn aufsteigt, dann kommt auch so etwas Altes und scheinbar Nichtiges zum Vorschein. Hah, wenn man meint, wenn man endlich das gefunden hat, was einen glücklich macht, und wenn man meint, dass das nun endlich alles, was vorher schlecht war, ausmerzt, dann hat man falsch gedacht. Und das mit dem sich Verlassen auf den Bauch ist auch so eine Sache. Mein Bauch verwirrt mich, und wenn er mich nicht verwirrt, dann spricht er Dinge, die mich unglücklich machen, weil sie Leiden bedeuten.
Die Welt kann mir gestohlen bleiben. Und warum ist es immer ein Fehler, kompliziert zu sein? Warum kann man nicht einfach angenommen werden? Warum muss es heißen, och, du bist schon kompliziert, seltsam, ganz, ganz eigen, aber ich mag dich TROTZDEM?
ronjavondermattisburg - 26. Dez, 20:03
Ich werde haarspalterisch. Oder nicht? Ich höre überall Untertöne, die mir nicht gefallen. Er schimpft über den Autofahrer, als wäre dieser der größte Idiot der Welt, er hingegen Alleskönner. Sie spricht mir auf die Mailbox, sie hätte es schon einmal, jetzt zwei Mal, mit gestern drei Mal probiert, vielleicht ginge es sich ja Silvester aus. (Ach, Silvester. In letzter Zeit bin ich ganz großartig darin, Dinge auszuhalten, einfach weil ich kein gutes Gegenargument habe und weil es einfacher ist und weil die ganze Welt es gut so findet, im allgemeinen. Das schönste Silvester hatte ich 2006. Jeder darf drei Mal raten, mit wem ich gefeiert habe.) Er giftet seinen Bruder an, sodass es sogar mir weh tut. (Vielleicht auch nur mir, wer weiß.) Die ganze Welt wird oberflächlich. Ich werde verrückt. Sie lieben ihn mehr als mich. Beinahe. Ich bin bei ihm, obwohl er derart unsensibel und kindisch ist, dass ich mich frage, warum ich mich eingelassen habe. Warum ich so feig bin und nicht immer genau dann, wann's passiert, etwas sage, nämlich vor anderen Leuten. Er ist immens gut darin, mich spüren zu lassen, dass ich eine Außenseiterin, dass ich seltsam bin. Aber geh! Is doch lieb gemeint! Is doch lieb seltsam gemeint! Is doch... Hat nicht Einstein gesagt, er müsse die Frauen nicht verstehen, er müsse nur mit ihnen umzugehen verstehen? Nun, er ist das beste Beispiel dafür, dass man umzugehen lernen kann, ohne jemals zu verstehen. Oder ist das zu hart? Ist es etwas anderes, wenn ich fassungs- und sprachlos dastehe, weil er wieder einmal etwas, das völlig privat ist, in aller Öffentlichkeit ausplaudert? Versteht irgendjemand da draußen, was ich meine, wenn ich sage "volkstümlich in der Art", auch wenn ich nicht von Musik spreche? Vor Klischees strotzend?
Ich komme mir gerade vor, als wäre ich drei Jahre alt, meine Schwester würde mir die Puppe wegnehmen und mich zwicken, aber schuld wäre ich, weil ich ja älter und klüger bin. Und ich, ja erst drei, verstünde die Welt nicht, weil sie sich alle einig sind und alle anders denken als ich.
So, die Welt kann mich mal! Ich will in die Badewanne, den ganzen Scheiß, die Welt, den Mist vergessen und in Aromabad ertränken. Mist, ich habe kein Badeöl mehr. Gut, dann ertränke ich den Mist eben bloß in heißem Wasser.
I hope life bubble bubble kind
And I hope you have all bubble bubble bubble
And I wish you joy bubble bubble bubble
But bubble bubble bubble wish you love
ronjavondermattisburg - 26. Dez, 18:48
There, there.
ronjavondermattisburg - 26. Dez, 17:46