My heart will go on...shrinking

Ich rieche nach na ja. Und das ist nicht gut. Wer ist schuld? Ich natürlich. Warum frag ich überhaupt nach der Schuld? An so einem Tag, der zwischen Gesund und Krank balanciert, an dem man das Gefühl hat, dass der große Klotz Arbeit, den man schon lange als solchen wahrnimmt, einfach nicht geht, weil man es irgendwie nicht schafft, ihn rauszuschmeißen, an so einem Tag sollte man wohl schon gar nicht in der Parfumabteilung Halt machen, wenn man zur Drogerie durchgehen will. Und dann auch nicht gezielt nach Oh Boy suchen und etwas zu viel auf ein Kartonstreifchen aufsprühen, sodass es danebengeht und nun auch auf Ärmel und Fingern klebt, dieses Etwas, das ich immer wieder aus dem untersten Tiefgeschoß meines Unterbewusstseins auftauchen lasse.

Es ist doch so: Ich habe die bescheuerte Angewohnheit sein gelassen, dass ich alles definieren, benennen, einordnen musste. Zwar nicht nur Schwarz und Weiß, aber eine sehr überschaubare Menge an Kategorien wäre mein Wunsch gewesen. Zehn Farben reichen doch auch, oder? Und irgendwie muss man die Mannigfaltigkeit der Sinneseindrücke, die Beziehungen doch letztlich auch sind, sortieren. Seit es mir egal ist, was es ist, und seit ich nicht immer die Erfahrung mit der vorher im Kopf festgelegten Farbe abgleiche und unendlich frustriert werde, seither ist alles so viel besser. Und ich glaubte damit auch, dass sich die Vergangenheit erledigt hätte. Aber es gibt Momente, leider nicht so arg selten, in denen der Vogel den Hals nach oben reckt und schreit, er sei noch da. Tja, und dann noch Oh Boy zu riechen... Nicht sehr weise.

Aber, aber, es hat doch alles irgendwie einen Sinn. Gestern hab ich mir das ja auch noch gedacht, aber da war's ja auch leichter, das einzusehen, weil es etwas so Positives war, das meine Einsicht ausgelöst hatte. Ich hatte eine ungemein schöne Begegnung mit einem Ehepaar aus England, dem ich im verwirrenden Bahnsystem helfen konnte - und mit dem ich mich während der Fahrt auch noch unterhalten habe, nachdem sie doch in den falschen Zug eingestiegen waren. Und das alles nur, weil ich bei der Wahl zwischen zwei Bahnhöfen den richtigen gewählt hatte, um selbst zu meinem Zug zu kommen. Tja, auch das Heute wird schon irgendeinen Sinn haben. Vielleicht ist es ja so, dass gewisse Dinge in der Vergangenheit einen derart beeinflussen, dass sie einfach nicht ungelöst bleiben können, weil sonst die Gegenwart wie in einer Endlostelefonschleife immer bei "Drück die Eins" stecken bleibt. Es wird schon einen Sinn gehabt haben, dass ich von diesem Duft derart betört bin. Ich habe so ein Gefühl, dass meine Beziehung zu mir selbst am Grunde dieses ganzen Dingsbumses da liegt. Hmpf.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Heartthrob County
Es gab einmal eine Zeit, da dachte ich, der atemberaubendste...
ronjavondermattisburg - 24. Jan, 00:44
Shush?
Es ist wohl eine zutiefst menschliche Eigenschaft,...
ronjavondermattisburg - 11. Okt, 03:58
Misconception
Vielleicht ist der tiefste aller zugrundeliegenden...
ronjavondermattisburg - 10. Mär, 21:50
Good Wife
Am Ende des Gesprächs steht die Erkenntnis: Ich bin...
ronjavondermattisburg - 7. Dez, 23:18
Origin of love
Manchmal vermisse ich das Schreiben wie wahnsinnig....
ronjavondermattisburg - 20. Aug, 01:42

Links

Suche

 

Status

Online seit 5860 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Jan, 00:44

Credits


Räubergeschichten (aus dem Mattiswald)
Steine
Welcher Film läuft heute in der Burg
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren