Donnerstag, 26. August 2010

Wenn ich ganz allein auf dieser Bühne wär

Komme von einem sehr schönen Treffen zurück, über das ich mich gleich doppelt freue, weil es erstens sehr bereichernd und nett war und weil ich zweitens meine Initialhürde überwunden hatte, die mir suggeriert hatte, dass meine vier Wände doch viel beschaulicher und ruhiger und überhaupt besser wären. Ach. Und trotzdem ist da etwas, das mich trotz Müdigkeit und leeren Bauchs - aber was jetzt noch essen und dann mit schwerem Bauch schlafen? - hier sitzen lässt. Was ist es nur?

Wohl nicht die Tatsache, dass G. mich an Kai Schumann erinnert, massiv sogar, bloß quasi die sensible Version. Auch nicht die Tatsache, dass ich spüre, das könnte ein guter Freund werden. Auch nicht jene, dass da einige Leute dabei waren, die ich für äußerst interessant halte. Wohl auch nicht die Tatsache, dass wieder mal alles auf einmal in mir auf mich einstürzt - gerade Erlebtes, alte Erinnerungen, Grundsehnsüchte. Wenn ich dann noch als Soundtrack eine meiner Lieblingsbands auflege - darf man heute noch "auflegen" sagen? Ich schon! Ich sage ja auch noch "das Licht abdrehen" -, dann ist klar, dass ich morgen früh, wenn ich mich zeitig aus dem Bett quälen muss, denke, ich bin ja eh selbst schuld.

Es gibt so viele schöne Mottos. Aber eines gefällt mir besonders gut: You only live once. Aha, ist wohl auch der Grund, warum mir der Slogan vom Holmes Place so gut gefällt. One life. Live it well.

Gehört es zum Erwachsenerwerden dazu, dass man differenzierter sieht, immer mehr und immer weiter? Und dass man die Gelassenheit entwickelt, nicht jeder Differenzierung Gewicht zu geben, sondern auch mal sein zu lassen, etwas dazwischen zu akzeptieren? Gehört es dazu, Menschen zu erkennen, die einen auf irgendeine instinktive, vielleicht animalische Weise äußerst ansprechen, aber auf anderen Ebenen eine persönliche Katastrophe wären? Ich spreche jetzt gar nicht von der Frage, ob man einer Versuchung widerstehen kann, sondern, von der Voraussetzung des Singletums aus, ob man erkennt, dass "auf den ersten Blick" auch auf anderen Gründen basiert als auf tatsächlicher Zuneigung? Fühlt man sich manchmal genau zu seinem Verderben hingezogen, zu Menschen, die einem nicht gut tun? Nun denn, Fall seit mehreren Jahren hinter mir, gut isses.

Ich hab auch die Melodie geändert.

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