Sonntag, 24. Januar 2016

Heartthrob County

Es gab einmal eine Zeit, da dachte ich, der atemberaubendste Mann der Welt sei Paul Gross, und das auf immer und ewig. Heute steht ein anderer an der Spitze der Liste meiner Schauspieler-die-mein-Herz-höherschlagen-lassen (a.k.a. the heartthrob list). Ladies and gentlemen, the one and only Matt Bomer!
Einfach nichts an ihm ist nicht pulssteigernd. Und dass er schwul ist, passt sogar perfekt dazu. (Wie das alles das Puzzle ergänzt und warum ich durch einen Blogtext darauf gekommen bin, ein andermal.)
Die Realität ist natürlich etwas ganz anderes und besonders in ihrer Eigenschaft als Realität sehr erstrebenswert. Doch hin und wieder so ein Ausflug in die Welt der Träume... Man erfreut sich am Anblick Matt Bomers, lauscht den Klängen von Boyce Avenue und sippt an einem Sojacappuccino. Darüber liegt der Duft von Tommy Hilfiger. Oh, warte...

Sonntag, 11. Oktober 2015

Shush?

Es ist wohl eine zutiefst menschliche Eigenschaft, nach dem Sinn zu suchen und ihn zu finden.

Da lebt zum Beispiel die Idee in meinem Kopf, dass S mich nicht nur platonisch mag, obwohl - oder seit? - ich und M eine Familie sind. Wenn ich ehrlich zu mir bin, weiß ich, dass sich dafürsprechende in gleichem Maße wie widersprechende Indizien dafür finden lassen. Ich weiß jedoch auch, dass eine Überprüfung an der Wirklichkeit sinnlos ist, weil ich ohnehin genug habe, wenn ich den Gedanken haben darf. Vielleicht ist er auch nur Rechtfertigung dafür, dass meine Gefühle nie ausgestorben, sondern nur stillgelegt waren. Dass da immer irgendwas bleiben wird, was nicht in M ist. Ich gehe nicht fremd, auch nicht in Gedanken. M ist der Richtige. Aber S ist auch da, und S ist eine ganz andere Projektionsfläche für meine Seele. Geht es nur darum? Um mich?

Das Wichtigste ist es, nie den Kontakt zu M im Kopf aufzugeben, zu verlieren. Ist die Idee der Ausgleich dafür, dass S früher meine Gefühle nicht erwiderte? (Und das, obwohl mir quasi diagnostiziert wurde: "Der passt wie die Faust auf dein Auge." It's got what it takes... Tell me why can't this be love...)

Impressionen eines Samstagabends. Was einem so alles durch den Sinn geht... Ich steh da so neben W, dem alten Freund von S, und während er spricht, spüre ich, wie mein Nacken sticht, und ich denke, einen Mann, der mehr als zehn Zentimeter größer wäre als ich, würde ich rein physisch nicht dauerhaft aushalten. Dankbar für M!

Und ich denk mir: Wow, erstes Kino seit drei Jahren! (Und dann gleich mit Schlägerei im Kinosaal!)

Zurück an jenem Ort, an dem ich den ersten Abend mit ihm verbrachte. Genauso vollgestopft wie damals, das Kino. Doch die sensorischen Eindrücke haben die Oberhand über den Erinnerungen. Keine Sentimentalität.

Ich kann unsicher sein. (Nicht so gut.) Ich kann aber auch umarmen, wenn ich umarmen will. Smell, smell. (Despite everything said above.)

Ich denke, irgendwie bin ich mit ihm doch durchaus da, wohin ich mich gewünscht hatte. Damals weit entfernt von vorüber und aus, auf dem Weg zu Freundschaft. So hatte ich es sehen wollen, so ist es auch gekommen.

"Wie kennt ihr beiden euch eigentlich?" Fragt W. Lange her, seitdem dieser Satz das letzte Mal ausgesprochen wurde. Damals wusste auch S die Geschichte noch. Heute frage ich mich, hat er sie verdrängt, vergessen, nur so getan. Ich werde daran erinnert, dass ich ihm die Wahrheit nur unter bestimmten Umständen eröffnen wollte - die natürlich nicht eingetreten sind.

Ich muss an einen Abend denken, an dem ich aus meinen ach so interessanten Gedanken ebenfalls einen Text spinnen wollte. Überflutet von Musik und Gefühlen, vieles hochgestiegen, das alt, aber in meinem Universum immer noch so erwähnenswert - da betitelt man den in Gedanken schon halb geschriebenen Text gerne mal "Peru Hat and Sex Glasses".

Sitze neben S, werde von einer Welle getragen und möchte mich an ihn anlehnen. Er zieht seine Jacke aus. Die Welle verebbt.

Ich weiß, dass ich zu M gehöre und er zu mir. Zu meinem Kopf in den Wolken gehört seine fantastische Erdung. Keine Ahnung, was ich ihm gebe, was genau es für ihn ist, das mich unverzichtbar macht.

Das Kompliment: von S. Die unglaublich ungelenke Art, es nicht als solches anerkennen zu wollen. Meine Wenigkeit meint, die Schwester von S sei von M bewundernd so beschrieben worden: "Die schaut überhaupt nicht aus wie eine Mutter von drei Kindern!" Darauf S zu mir, ohne Umschweife: "Ja du doch auch nicht!!" Ich, ganz elegant und so: "Ja, ich hab ja auch noch nicht drei Kinder." (Sondern zwei. Seeeehr großer Unterschied.) Igitt, das könnte ein Kompliment werden! Schnell ersticken! Nip it in the bud.

Ich bin wunschlos glücklich.

Kino! Kino! Kino! Wumm, wumm, wumm von allen Seiten.

Manchmal ist es völlig egal, ob etwas der Wirklichkeit standhält. Überprüfung findet nicht statt, war auch nie geplant. Einzig das Referenzsystem im eigenen Kopf zählt, und was da ist, ist gut.

Dienstag, 10. März 2015

Misconception

Vielleicht ist der tiefste aller zugrundeliegenden Gründe jener, dass ich ihn nicht so sehr liebe, wie man seinen Ehemann lieben sollte. (I didn't cry at the wedding, now, did I.)

Sonntag, 7. Dezember 2014

Good Wife

Am Ende des Gesprächs steht die Erkenntnis: Ich bin schuld. Und wir haben alles so herumgedreht, dass wir feststellen können, meine Sichtweise stimmt nicht. Halt: Sie exisitiert nicht. Nur Illusion.

Meine Bitten wurden umformuliert zu Dingen, die ihn an mir aufregen. Meine Kränkungen wurden zu Aufgaben, die ich erledigen muss.

Nun denn. Meinem ersten Impuls danach, aufzustehen, zu kämpfen, mich nicht kleinmachen zu lassen, folgt jetzt die Erkenntnis: Ich zerbrösle. Wofür kämpfen? Hauptsache schlafen. Freunde sind auch egal, sie bleiben mir ja eh fern. Wozu also schreiben?

Mittwoch, 20. August 2014

Origin of love

Manchmal vermisse ich das Schreiben wie wahnsinnig. Ich schreibe schon fast, doch dann erdrücken mich Zeitnot und Belastung. Eine weitere Zerreißprobe. Manchmal passiert es dann einfach, dass ich mich trotz Schlafmangels und trotz Verzweiflung und Ärger und Kummer hinsetze und etwas Wunderschönes unternehme. Anstatt zu schlafen - denn eine andere Zeit habe ich nicht.

So sitze ich also hier und sehe am Laptop fern, lasse meine Gedanken plätschern, mein Herz Purzelbäume schlagen bei Lieblingsliedern "long lost". Innerer Monolog, den doch niemand liest, weil nur in meinem Kopf. Wie zum Beispiel darüber, dass ich immer erneut erstaunt bin, wie mein Unterbewusstsein mir Ohrwürmer als Botschaft ins Bewusstsein schickt. Ein besonders schwerer Tag, an dem die anstrengenden Momente überwiegen. Aus einem leicht komatösen Moment erwache ich und höre in mir "Fix You": "Lights will guide you, and ignite your bones, I will try to fix you."

Der ganze Tag, wenn ich nicht damit beschäftigt bin, mich zwischen Baby eins und Baby zwei zu zerreißen, wird dem Nachhängen wunderbarer Gedanken gewidmet. Wie dem, dass ich vor nicht ganz fünf Jahren dieses Lied kennenlernte und für immer mit einem bestimmten Gefühl verband. Und meine Intuition hat mich nicht im Stich gelassen. Weihnachten, DVD-Abend mit der Familie. Young at Heart. Dieses Lied. Die Zeile prominent: "When you love someone but it goes to waste." Pang, pang, pang, right through the heart. Denke an die Tage und Wochen zuvor, an meinen Irrweg, die Auflösung und den Zauber, der aller Enttäuschung zum Trotz über der Zeit mit ihm lag. Mein Gefühl, dass es zwar sehr endgültig ist, dass er mich nicht liebt, aber dass unsere Geschichte alles andere als aus ist. Dass wir einmal sehr gute und enge Freunde werden. Seltsamerweise - verstörenderweise? - ist mir die Wahrwerdung dieser Intuition fast noch wichtiger als die Tatsache, dass ich mittlerweile mit dem Richtigen verheiratet bin. Andererseits dann doch wieder nicht. Aber ebenso wichtig dann doch. Ich liebe ihn halt immer noch - auf die Art, wie man nur ganz, ganz wenige Ex-Menschen liebbehalten darf.

Ich wandere inspiriert zu meiner neulich entdeckten Amazon-Musikbibliothek und höre den Einen, der mich einfach immer und immer wieder auf höchste Höhen bringt: Mika. "Love is a drug, and you are my nicorette." Dem Himmel sei Dank für das Geschenk seines Talents. Ebenso für Boyce Avenue! Eines Tages muss ein Konzert von ihnen drin sein! Im Grunde die großartigste Stimme, die ich je gehört habe. Und wieder denke ich an den wunderbaren Freund, mit dem ich mein zweites Mika-Konzert erleben durfte. Seelenverwandte. Früher dachte ich immer, der Mann meiner Träume müsse mein Seelenverwandter sein. Heute weiß ich, dass ich einen Seelenverwandten und einen Richtigen habe.

Die großartigste Liebe von allen ist die zu meinen Kindern. Die große Weisheit in ihren Augen!

Alejandro singt in meinen Kopfhörern und lässt das amerikanische Lebensgefühl in mir auferstehen. Es gibt halt doch Schönes, auch wenn man sich ärgert, dass der Ehemann sich mit den Worten "Kinder, der Papa geht jetzt schlafen." verabschiedet und sich keinen Deut darum schert, dass Mama auch mal Schlaf nachholen wollen würde.

Halb zwei nachts. Soll ich nun das neben mir schlafende Baby zwei gleich sondieren? Sie würde wohl noch besser durchschlafen, wenn ich ihr etwas Milch gebe. Danach noch eine Folge "Elementary" aus der Mediakthek. Love good entertainment. Lässt mich kurzfristig vergessen, dass ich mich manchmal gefangen, manchmal einsam, manchmal fremd hier fühle. Darf man ein kleines Kind ganz und gar nicht mögen? (Nein, nicht das eigene, keine Gefahr!) Darf man jemanden, der im Grunde nett und zuverlässig ist, als "nicht genug" sehen und jemanden herbeisehnen, der mehr als nur C-Dur auf der Klaviatur des Lebens ist? Die beste Freundin in Gedanken schimpfen, weil sie ihr Leben mit Arbeit verplant und sich nicht einmal für die Hochzeit freischaufeln konnte? Wie sehr soll man sich anstrengen, mit anderen in Kontakt zu bleiben, obwohl der Alltag nicht einmal Zeit für Essen, Waschen, Schlafen lässt?

Love my babies so much! Muss daran denken, was ich wohl für meinen Seelenverwandten bin. Und ob mein Mann und ich in Zukunft Zeit für uns haben und nicht im Alltag mit zwei kleinen Kindern, mit Krankenhäusern, Ärzten, langen Autofahrten, Hausbaustelle zerrieben werden.

Want to see my babies grow up. Muss wohl jetzt von Boyce Avenue wieder zu Mika wechseln, bevor ich einen Heulkrampf bekomme.

Random thoughts no one asked me for. No one cares about.

Samstag, 12. April 2014

Raum

Träume - so aussagekräftig. So verräterisch? Was das Bewusstsein ausblendet, bringt das Unterbewusstsein nachts zur Sprache.

Mittwoch, 5. März 2014

b-day

Infinitely disappointed.

Sonntag, 24. November 2013

Zum Glück

So mag ich mein Leben nicht weiterleben. Das Einzige, was ich noch bin, ist Mutter. Zwar eine sehr erfüllende Aufgabe, aber es gibt trotzdem mehr, was ich machen und was ich sein möchte. Außerdem bin ich sehr alleine gelassen mit den Alltagsdingen. Da kommt der Vater der Kleinen oft mal nur so zum Türrahmen rein - Türen selbst gibt's ja noch keine - und sagt Hallo aus der Ferne. Nimmt sich nicht mal die Zeit, unserer Tochter ein Bussi zu geben und sie richtig wahrzunehmen, sodass auch sie ihn wahrnehmen kann.

Apropos Wahrnehmen, ich werde ja auch nicht mehr so richtig als Frau wahrgenommen. Ach, was sag ich, als Person. Es wird gefragt: "Wie geht's dem Baby?", und das ist schon genügend Info, um auf mein Befinden rückschließen zu können, scheint's. Oder er will es ohnehin nicht wissen. Wer weiß.

Ich finde ja, wenn's um Hausarbeit geht, sollte nicht gerechnet werden, wer schon wieviel sonstwo getan und gerackert hat, sondern umgekehrt, wer wieviel Freizeit hat. Nachdem ich seit Monaten mein Schlafdefizit weiter aufbaue, mein Mann noch keine einzige Nacht wach verbracht hat und ich jeden verflixten Tag immer nur sehe, wie ich nichts auf dieser Baustelle weiterkriege, bin ich dafür, dass er auch mal eine Tasse abwäscht oder sein Bett macht. Aber nachdem er ja so schwer auf der Baustelle arbeitet, muss er sich viel mehr ausruhen und ich. Und das Arbeitsseminar war schließlich auch sehr anstrengend. Das abendliche Gemeinschaftssaufen bis fünf Uhr morgens anscheinend nicht. "Irgendwie komm ich heut nicht in die Gänge..." Da muss ich es ihm doch nachsehen, dass er stundenlang weiterschlummert, während ich mit unserem putzmunteren Mädchen um halb sieben aus dem Bett muss. Oder?

Es zehrt auch außerordentlich an mir - wie ich neulich erkannte und seither in Worte fassen kann -, dass unser Haus noch keine Seele hat. Es ist halt eine Baustelle. Dreck. Unverputzter Ziegel innen. Gähnend nackte Türrahmen. Eiseskälte, weil das Obergeschoß wegen Unbewohnbarkeit ja noch unbeheizt ist und sich die Wärme nun nach oben verzieht.

Wo kann denn meine Seele wohnen, wenn ich noch kein Zuhause habe? Ich bin so oft bei meinen Schwiegereltern, denn obwohl ich mich bei deren zugestellten und angeräumten Zimmern unwohl fühle, fühle ich mich mehr aufgehoben und zuhause als bei mir selbst zuhause.

Wenn ich nun schon mal beim Loslassen dessen bin, das mich beschäftigt: Auch wenn es nichts böse Gemeintes war, auch wenn vieles unglücklicher Zufall war - die Tatsache tut noch immer ein bisschen weh, dass meine Einladung zum Spieleabend verschmäht wurde und Letzterer bei Freunden zuhause stattfand, weil er unter der Woche beruflich unterwegs war. Macht ja nichts. Ich kann ja später mal wieder ein Leben außerhalb meines Mutterdaseins leben. Muss ja nicht zum Spielen fortgehen. Reicht ja, wenn mein Mann uns vertritt. So haben wir beide nächsten Tag etwas davon, denn er ist müde, und ich darf mich alleine um alles kümmern.

Tja, und woher eigentlich all das Unglück? Ich hätte wohl noch länger so weiter gelebt, Schokolade gegen die Leere gegessen - mich dann über die Übelkeit geärgert -, wenn ich nicht die Glücksshow mit Hirschhausen gesehen hätte. Beitrag um Beitrag ging dahin, und der Schmerz in meiner Brust wuchs immer weiter. Ein anderes Wort als Schmerz erscheint mir hier tatsächlich nicht passend. Zwischen Schlüsselbein und Bauch, heftig ziehend. Wake-up-call. Bin ich tatsächlich so unglücklich?

Raus kann ich aber nicht, will ich wahrscheinlich auch nicht. Und im Konflikt mit meinem Mann habe ich keine Stimme, kein Recht, weil er ja alles, alles, alles bezahlt - wenn's nach seiner Sicht geht -, und was anderes zählt nicht.

Noch ein halbes Jahr so leben kann ich aber auch nicht.

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